Barrierefreies Umfeld

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Wer barrierefrei leben will, sei es, weil es die körperliche Verfassung erfordert, oder sei es, weil man auf die mögliche Veränderung der Lebensumstände vorbereitet sein will, der sollte nicht nur auf die barrierefreie Gestaltung der Wohnung achten, sondern auch das Umfeld des Hauses genau unter die Lupe nehmen. Hört die barrierefreie Gestaltung an der eigenen Haustürschwelle auf, ist die Bewegungsfreiheit für den Bewohner im Falle einer kurzfristigen oder dauerhaften körperlichen Einschränkung auf die eigenen vier Wände beschränkt.

So sollte es nicht aussehen, die Treppe hat keinen Lift, der Rollstuhl keinen Stellplatz © britta60, stock.adobe.com
So sollte es nicht aussehen, die Treppe hat keinen Lift, der Rollstuhl keinen Stellplatz © britta60, stock.adobe.com

Barrierefreies Umfeld außerhalb der Wohnung

Gerade bei Menschen mit Behinderungen spielt sich ein Großteil des Lebens in unmittelbarer Nähe zur eigenen Wohnung ab, die Strecken, die sie aus eigener Kraft bewältigen können, sind beschränkt. Die begrenzte Weglänge resultiert auch daraus, dass die Betroffenen meist fußläufig unterwegs sind und dabei auf Mobilitätshilfen wie einen Gehstock, einen Rollator oder den Rollstuhl angewiesen sind. Ist das Umfeld diesen Bedürfnissen angepasst, erhöhen sich die Chancen, dass der Betroffenen auch mit gewissen körperlichen oder geistigen Einschränkungen in seinem vertrauten Umfeld wohnen bleiben kann, statt zu einem Umzug ins Pflegeheim gezwungen zu sein. Darum steigert ein barrierefreies Umfeld in unmittelbarer Nähe zu einer barrierefreien Wohnung die Nutzbarkeit einer Immobilie und damit auch ihre Attraktivität und letztendlich den Wert.

Selbstständigkeit und Mobilität im Wohnumfeld

Um die Eignung und den Nutzen einer barrierefreien Immobilie zu beurteilen, muss also das gesamte nähere Umfeld betrachtet werden. Dies beginnt im öffentlichen Hausflur, umfasst auch das angrenzende Wegenetz und die angeschlossenen Grünanlagen und endet bei der barrierefreien Gestaltung  von Arztpraxen, Gemeinschaftseinrichtungen und Einkaufsmöglichkeiten. Sowohl einfache Alltagsaufgaben wie den Müll rauszubringen, als auch die Möglichkeit, soziale Kontakte zu pflegen, gehören mit zu den Handlungen, die jedem Menschen im näheren Wohnumfeld möglich sein sollten.

Folgende Merkmale zeichnen ein barrierefreies Umfeld aus:

  1. Innere Erschließung des Wohngebäudes

  2. Führt die Tür einer barrierefreien Wohnung nicht direkt ins Freie, sondern über einen öffentlichen Hausflur oder ein Treppenhaus zur Haustüranlage, sind für diesen Bereich spezielle Anforderungen zu beachten. Ein  barrierefreie Aufzug sichert die Erreichbarkeit der oberen Geschosse. Auch die Nutzung der Treppenanlage sollte für Menschen, die nicht ausschließlich auf einen Rollstuhl angewiesen sind, möglich sein. Ein beidseitiger Handlauf sowie Sitzmöglichkeiten auf den Treppenabsätzen helfen besonders Menschen, die nur noch wenig Muskelkraft oder Ausdauer besitzen. Ebenfalls erforderlich ist ein Rollstuhlabstellplatz im Eingangsbereich des Hauses oder in der Nähe der Wohnung, der barrierefrei erreichbar ist.

    Der Briefkasten ist gut mit dem Rollstuhl zu erreichen © Image Source, stock.adobe.com
    Der Briefkasten ist gut mit dem Rollstuhl zu erreichen © Image Source, stock.adobe.com
  3. Äußere Erschließung vor dem Hauseingang

  4. Der Bereich muss schwellenlos sein, Höhenunterschiede müssen mit Rampen überwunden werden und die Eingangstür darf keine Türschwelle besitzen. Eine barrierefreie Haustüranlage, die sich ohne viel Kraftaufwand und durch einen aus dem Rollstuhl erreichbaren Türgriff oder Schalter öffnen lässt, gehört zur Grundausstattung einer Wohnanlage mit barrierefreien Wohneinheiten. Sowohl die Entsorgungsmöglichkeiten für den Hausmüll als auch die Briefkastenanlage sollten auch für Rollstuhlfahrer erreichbar sein. Für sie ist ein Standort optimal, der ohne Schwelle erreichbar ist. Die Höhe des Briefkastens und die Einwurfhöhe für den Müll müssen zudem dem niedrigen Greifraum eines Rollstuhlfahrers entsprechen. Ein über dem Hauseingang angebrachtes Vordach bietet für alle Hausbewohner Schutz und sorgt dafür, dass der Bodenbelag vor dem Eingang bei Regen nicht rutschig wird. Im Idealfall existiert zudem ein barrierefreier Pkw-Stellplatz oder eine Garage, die wohnungsnah und möglichst wettergeschützt ist.

    Ein barrierefreier Zugang zum Haus kann auch nachträglich installiert werden © Sonja, stock.adobe.com
    Ein barrierefreier Zugang zum Haus kann auch nachträglich installiert werden © Sonja, stock.adobe.com
  5. Barrierefreie nähere Umgebung

  6. Barrierefreiheit im näheren Umfeld bedeutet, dass alles, was der Betroffene noch selbstständig erreichen kann, entsprechend seinen Bedürfnissen gestaltet ist. Hierzu gehören die Straßen in der Nachbarschaft, nahe gelegene Grünanlagen zur Erholung und Einrichtungen, die der Grundversorgung dienen. Voraussetzung, um sich im unmittelbaren Umfeld zur Wohnung frei bewegen zu können, ist ein barrierefreies Wegenetz. Es ist ausgezeichnet durch einen Gehwegbelag, der gut mit Rollator oder Rollstuhl nutzbar ist oder im Falle einer Sehbehinderung mit entsprechenden akustischen und taktilen Leitsystemen ausgestattet ist, Straßenüberquerung, die auch von Menschen mit Einschränkungen komfortabel zu nutzen sind. Ausreichend Bewegungsräume sowie eine schwellenlose Gestaltung sind ebenfalls Merkmale eines barrierefreien Wegenetzes.

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Die Bedeutung eines barrierefreien Wohnumfelds im Alter

Langes Reisen ist für ältere Menschen oft anstrengend und beschwerlich. Hierbei spielen sowohl die eingeschränkte Mobilität als auch die altersbedingten Orientierungsschwierigkeiten eine Rolle. Auch die Nutzung eines privaten Pkws kommt für viele ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr infrage. Umso wichtiger ist es, dass sie ihr unmittelbares Umfeld nutzen können, um sozial und körperlich aktiv zu bleiben und somit ihre geistige und physische Fitness zu erhalten.

Da Kraft und Leistungsfähigkeit im Alter in der Regel nachlassen, muss die Umgebung so gestaltet sein, dass die Betroffenen in ihr zurechtkommen. Nur so kommen sie langfristig ohne fremde Hilfe klar und können in ihrem gewohnten Umfeld verbleiben, das ihnen als bekannter Ort Sicherheit gibt. Als Grundbedürfnis gilt dabei, dass möglichst alles, was der Mensch zum täglich Leben braucht, fußläufig erreichbar ist. Um die altersgerechte Gestaltung des nähren Umfelds beurteilen zu können, hilft die folgende Checkliste.

Checkliste zum barrierefreien Wohnumfeld im Alter:

  • zentrale Lage der Wohnung, möglichst innerstädtisch
  • fußläufige Erreichbarkeit aller notwendigen Versorgungseinrichtungen
  • gute Erreichbarkeit von öffentlichen Verkehrsmitteln
  • Erholungs- und Freizeiteinrichtungen in der Nähe
  • barrierefreie Gestaltung des Wegenetzes im Wohnumfeld
  • ausreichend Ruheplätze zum Pausieren auf allen benötigten Wegstrecken

Gerade wenn im Alter oder bei körperlichen Beeinträchtigungen ein Umzug in eine neue Wohnung oder in ein neues Haus oder auch ein Neubau geplant wird, sind die Punkte dieser Checkliste sowie die Erfüllung weiterer spezieller Bedürfnisse genau zu prüfen.

Schwellenloser Hauseingang ohne Barrieren © Photographee.eu, stock.adobe.com
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Rollstuhlabstellplatz im Hausflur © Paul Vinten, fotolia.com
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Selbstständigkeit und Mobilität im Wohnumfeld

Folgende Merkmale zeichnen ein barrierefreies Umfeld aus:

1. Innere Erschließung des Wohngebäudes

Briefkasten zu hoch für Rollstuhlfahrer © britta60, fotolia.com
Briefkasten zu hoch für Rollstuhlfahrer © britta60, fotolia.com

2. Äußere Erschließung vor dem Hauseingang

Barrierefreier Zugang zum Haus © Riopatuca images, fotolia.com
Barrierefreier Zugang zum Haus © Riopatuca images, fotolia.com

3. Barrierefreie nähere Umgebung

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