Barrierefreier Hauseingang

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Barrierefreier Hauseingang: Gestaltung für mehr Komfort und Zugänglichkeit

Der ideale Hauseingang kann von jedem Bewohner ohne fremde Hilfe genutzt werden. Dies lässt sich mit der barrierefreien Gestaltung des Hauseingangs erreichen. Neben der barrierefreien Erreichbarkeit, die durch eine entsprechende Wegeführung ermöglicht wird, gilt es, alle Ausstattungsobjekte am Eingang, von der Haustür über die Briefkästen bis hin zur Klingelanlage, zu berücksichtigen. Von einer übersichtlichen und nutzerfreundlichen Gestaltung profitieren nicht nur Bewohner mit körperlichen Einschränkungen, sondern auch ortsfremde, die den Hauseingang erstmalig benutzen.

Schwellenloser Hauseingang ohne Barrieren © Photographee.eu, stock.adobe.com
Schwellenloser Hauseingang ohne Barrieren © Photographee.eu, stock.adobe.com

Folgende Gestaltungsmerkmale kennzeichnen einen barrierefreien Hauseingang:

  • die barrierefreie, schwellenlose Erreichbarkeit des Hauseingangs
  • eine Überdachung oder die Einrückung des Eingangsbereichs in die Fassade zum Schutz vor der Witterung
  • barrierefrei gestaltete Bedienelemente (z. B. Griffe, Tasten etc.), die in einer Höhe von ca. 85 cm angebracht sind
  • eine Ausstattung der Haustüranlage mit einem elektrischen Antrieb oder leichtgängigen Beschlägen, die Menschen mit wenig Muskelkraft die Nutzung erleichtert
  • eine Bewegungsfläche von 150 cm x 150 cm vor und hinter der Haustür
  • eine ausreichende Beleuchtung und eine kontrastreiche Gestaltung zur leichteren Erkennbarkeit der einzelnen Elemente und des Eingangs an sich
  • ein rutschsicherer Bodenbelag und eine bündig eingelegte Fußmatte zur Vermeidung von Stürzen

Barrierefreie Haustüranlage

Haustüren haben zahlreiche Funktionen zu erfüllen. Ihre Hauptaufgabe ist der Schutz der Privatsphäre der Hausbewohner und die Absicherung gegenüber ungebetenen Besuchern. Als Teil der Gebäudehülle müssen sie zudem Anforderungen an den Wärme- und Schallschutz erfüllen sowie das Eindringen von Feuchtigkeit ins Gebäudeinnere verhindern. Bei einer barrierefreien Gestaltung kommen an eine Haustüranlage weitere Anforderungen hinzu.

Unverzichtbar ist eine schwellenlose Ausführung, eine Mindestdurchgangsbreite von 90 cm, eine leichtgängige Betätigung der Tür sowie die Erreichbarkeit aller Bedienelemente für jeden Nutzer. Diese Gestaltungsmerkmale müssen mit den allgemeinen Anforderungen an Haustüren in Einklang gebracht werden. Im Detail bedeutet das:

1. Schwellenlose Ausführung:

Speziell die schwellenlose Ausführung einer barrierefreien Haustür kollidiert mit der allgemeinen Anforderung nach dem Schutz vor Feuchtigkeitseintritt im Türschwellenbereich durch eine lückenlose Abdichtung. Bei konventionellen Haustüren existieren aus diesem Grund hohe Schwellen bzw. ein Höhenunterschied zwischen äußerem Eingangsbereich und Türkonstruktion. Um auch bei einer schwellenlosen Haustüranlage die Dichtigkeit des unteren Türbereichs sicherzustellen, kommen bei der barrierefreien Bauweise nur Türschwellenfabrikate von Herstellen infrage, die sich hierauf spezialisiert haben.

Über spezielle Türdichtungen garantieren diese Konstruktionen die Schlagregendichtheit der Haustür. Damit anfallendes Regenwasser abgeführt werden kann, sind weitere Maßnahmen, beispielsweise Entwässerungsrinnen, ein Gefälle zum Gelände hin und ein schützendes Vordach, vorzusehen. Bei jeder schwellenlosen Haustürkonstruktion muss mit Fachplanern abgestimmt werden, ob diese mit den aktuellen Normen zur Bauwerksabdichtung, die auch für den Türbereich gelten, in Einklang zu bringen ist.

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2. Leichtgängige Bedienung mit wenig Kraftaufwand:

Bei der Bedienung der Haustür muss in erster Linie unterschieden werden zwischen manuell zu öffnenden Haustüren und solchen, die mit einem elektrischen Antrieb zum Öffnen und Schließen versehen werden. Bei der ersten Variante steht vor allem eine leichtgängige Bedienbarkeit im Vordergrund, da Kinder und Menschen mit körperlichen Einschränkungen meist über weniger Muskelkraft verfügen. Die Ursachen dafür, warum das Öffnen oder Schließen eine Haustür kraftaufwendig sein kann, liegt am hohen Eigengewicht der Tür und einem schwergängigen oder falsch eingestellten Obertürschließer, der dafür sorgt, dass die Tür nach dem Öffnen selbsttätig schießt.

Die Norm zum barrierefreien Bauen legt für den Kraftaufwand zur Bedienung von Türen einen bestimmten Schwellenwert fest. Wird dieser überschritten, ist die Installation automatischer Türantriebe als Unterstützung notwendig. Diese Antriebe können auch im Bestand nachgerüstet werden, müssen aber hohe Sicherheitsanforderungen erfüllen, beispielsweise bei Verletzungsgefahr des Passierenden von allein stoppen. Hier sorgen Sensoren dafür, dass die Anwesenheit einer Person im Türbereich erkannt wird und die Tür bei Gefahr selbsttätig anhält. Eine Alternative sind Low-Energy(LE)-Antriebe, die zwar deutlich langsamer laufen, hierdurch aber auch das Unfallrisiko minimieren. Für eine leichtgängige Bedienung der Haustür ist zudem darauf zu achten, dass sich der Türdrücker mühelos herunterdrücken lässt und, dass das Umdrehen des Schlüssels im Schloss wenig Kraftaufwand erfordert.

Die wenigsten Rollstuhlfahrer können sich so behelfen, wenn der Türgriff nicht erreichbar ist © Jose Luis Stephens, stock.adobe.com
Die wenigsten Rollstuhlfahrer können sich so behelfen, wenn der Türgriff nicht erreichbar ist © Jose Luis Stephens, stock.adobe.com

3. Barrierefreie Türdrücker und Bedienelemente:

Menschen mit Alterseinschränkungen leiden häufig unter einer sich verschlechternden Feinmotorik und haben dadurch Schwierigkeiten beim Greifen. Stangengriffe, bogenförmige Griffe oder u-förmige Griffe berücksichtigen dies. Der Türgriff außen und die Türklinke innen sind auf einer Höhe von 85 cm gut für Menschen mit Behinderungen oder Kinder erreichbar. Für die Anbringungshöhe der Taster eines automatischen Türsystems gilt ebenfalls eine Höhe von 85 cm als Idealmaß. Aber auch Höhen zwischen 85 bis 105 cm können im Einzelfall vertretbar sein.

Barrierefreie Briefkästen und Klingelanlagen

Briefkästen und Klingelanlagen sind täglich genutzt. Gerade bei der Planung großer Wohnanlagen sollte daher darauf geachtet werden, dass sie von jedem, ob Besucher oder Bewohner, nutzbar sind. Als Faustregel gilt auch hier: Alle Objekte, die auf einer Höhe von 85 cm angebracht werden, können von Kleinkindern, Erwachsenen und Menschen, die im Rollstuhl sitzen, gleichermaßen gut erreicht werden. Vorteile bieten vor allem Briefkastenanlagen, die als Sammelanlage innerhalb des Eingangsflurs angebracht werden und so erreicht werden können, ohne das Haus zu verlassen. Hier ist allerdings darauf zu achten, dass diese zugänglich bleiben und nicht durch Fahrräder oder Ähnliches zugestellt werden.

Der Briefkasten ist gut mit dem Rollstuhl zu erreichen © Image Source, stock.adobe.com
Der Briefkasten ist gut mit dem Rollstuhl zu erreichen © Image Source, stock.adobe.com

Klingelanlagen mit Freisprecheinrichtung, die von den einzelnen Wohneinheiten von innen bedient werden, gehören mittlerweile zum Standard. Mehr Sicherheit für die Bewohner bieten allerdings Anlagen mit Videokamera, bei denen der Besucher noch vor dem Drücken des Türöffners durch den Bewohner identifiziert werden kann. Außerdem profitieren auch Menschen mit einem schlechten Hörvermögen von einer Gegensprechanlage, bei der ein Bildschirm den Klingelnden zeigt. Die Anbringungshöhe von 85 cm der Freisprecheinrichtung innerhalb der Wohnung ermöglicht es auch einem Rollstuhlfahrer, diese zu bedienen. Bei der Auswahl des Klingeltableaus an der Eingangstür sollte auf eine kontrastreiche Gestaltung und große Schrift auf den einzelnen Klingeln geachtet werden. Dies erleichtert Menschen mit Sehbehinderungen das Erkennen und Entziffern.

Sonstige Ausstattungselemente am Hauseingang

Eine wesentliche Rolle bei der Gestaltung eines barrierefreien Hauseingangs spielt eine gute Ausleuchtung bei Dunkelheit. Dies kommt nicht nur Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen zugute, sondern schreckt auch Einbrecher ab. Hier ist der Einsatz von Bewegungsmeldern, die Bewegungen am Hauseingang über Sensoren feststellen und automatisch die Beleuchtung auslösen, eine sinnvolle Lösung.

Ein gut beleuchtetes Haus hilft nicht nur der Barrierefreiheit © coreyfrey, stock.adobe.com
Ein gut beleuchtetes Haus hilft nicht nur der Barrierefreiheit © coreyfrey, stock.adobe.com

Ebenfalls wichtig ist es, dass auch die einzelnen Bedienelemente am Hauseingang mit angeleuchtet werden. Für Besucher sollte die Klingelanlage gut ausgeleuchtet sein, für Bewohner hingegen ist es wichtig, dass sie das Türschloss auch im Dunkeln gut finden können. Eine gute Ergänzung ist eine beleuchtete Hausnummer. Dies erleichtert die Orientierung für Besucher, aber auch der Rettungswagen findet die genannte Adresse im Notfall schneller.

Rollstuhlabstellplatz im Hausflur © Paul Vinten, stock.adobe.com
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