Barrierefrei leben im Alter

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Altengerechtes Bauen für die Zukunft – Herausforderungen und Lösungen

Barrierefreies Bauen heißt auch immer altengerecht bauen, denn bei dieser Bauweise stehen ältere Menschen, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind und unter typischen Alterserscheinungen leiden, besonders im Fokus. Eine besondere Brisanz erfährt diese Thematik durch die Erkenntnisse, dass der Anteil der älteren Menschen an der gesamten Bevölkerung in Deutschland, aber auch in vielen andern Industrienationen immer weiter steigen wird. Ziel ist es deshalb, dieser Bevölkerungsgruppe ihre Selbstständigkeit und Mobilität im Alltag trotz typischer Alterserscheinungen und körperlicher Einschränkungen möglichst lange zu erhalten. Dies soll in erster Linie dem einzelnen Menschen zugutekommen, senkt aber auch durch einen geringeren Bedarf der Betroffenen an Pflege und Unterstützung die Belastungen für die gesamte Gesellschaft.

Ein Treppenlift macht die obere Etage wieder nutzbar © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Ein Treppenlift macht die obere Etage wieder nutzbar © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Wichtig:
Um die gebaute Umwelt altengerecht zu gestalten, ist es unverzichtbar, sich mit den Ursachen und den Folgen einer einschränkten Mobilität im Alter zu beschäftigen und die besonderen Bedürfnisse dieser Bevölkerungsgruppe somit besser zu verstehen.

Ursachen für eine eingeschränkte Mobilität im Alter

Die Gründe, warum viele Menschen mit dem Alter ihre Selbstständigkeit verlieren, sind vielfältig. Seinen Beginn nimmt dieser Prozess damit, dass Erkrankungen aufgrund des hohen Lebensalters häufiger werden und vermehrt parallel auftreten. Die Rehabilitation und die Genesung wiederum nehmen durch eine schlechte körperliche Verfassung mehr Zeit in Anspruch als bei jungen und gesunden Menschen. Hinzu kommen chronische Krankheiten, die den Körper dauerhaft belasten und Alterserscheinungen wie Muskelabbau, verminderte Sehkraft und Gedächtnisstörungen, die dem natürlichen Prozess des Alterns geschuldet sind.

Die typischen altersbedingten Beeinträchtigungen sind:

  • Einschränkungen der sensorischen Fähigkeiten: Verschlechterung des Sehens, Hörens, Tastens, dadurch Orientierungsschwierigkeiten und Verlust des Sicherheitsgefühls
  • Körperliche Beeinträchtigungen: vermehrter Muskelabbau, eingeschränkte Beweglichkeit und schlechte Feinmotorik, dadurch weniger Kraft, verlangsamte Bewegungsabläufe und schlechtes Greifvermögen
  • Verminderung der geistigen Fähigkeiten: schlechtes Gedächtnis und verlangsamtes Reaktionsvermögen, dadurch verminderte Orientierung und Anpassungsfähigkeit
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Eine Pflegekraft hilft beim Obstschälen im Garten © Karin & Uwe Annas, stock.adobe.com
Eine Pflegekraft hilft beim Obstschälen im Garten © Karin & Uwe Annas, stock.adobe.com

Folgen einer eingeschränkten Mobilität

Krankheiten und körperliche Einschränkungen führen zusammen mit dem Abbau von Körperfunktionen bei vielen älteren Menschen dazu, dass Schmerz, Angst und Unsicherheit immer mehr Raum einnehmen. Kommt es durch die Verschlechterung der Feinmotorik, des Sehsinns und des Reaktionsvermögens gehäuft zu Stürzen oder Schwierigkeiten, den Alltag zu meistern, schwindet damit auch häufig das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Also Folge davon verbringen die Betroffenen immer mehr Zeit allein in den eigenen vier Wänden, statt aus dem Haus zu gehen. Dies wiederum führt auf Dauer zur sozialen Isolation und damit zur Vereinsamung des Betroffenen. Bei vielen hat dies negative Auswirkungen auf die Psyche und fördert psychische Erkrankungen wie Demenz oder Depressionen, die sich wiederum nachteilig auf die körperliche Verfassung auswirken können. Die Konsequenz ist über kurz oder lang eine Unterbringung in einer stationären Einrichtung, etwa einem Seniorenheim oder einer Pflegerichtung, und die komplette Aufgabe des selbstständigen Lebens in den eigenen vier Wänden. Diesem Teufelskreis kann nur entkommen, wer im Alter aktiv und mobil bleibt. Die barrierefreie Bauweise ist hierzu eine unterstützende Maßnahme, um der Immobilität im Alter so lange wie möglich vorzubeugen.

Senior mit Bewegungseinschränkung im Rücken © Photographee.eu, stock.adobe.com
Senior mit Bewegungseinschränkung im Rücken © Photographee.eu, stock.adobe.com

Anforderungen älterer Menschen an die gebaute Umwelt

Die besonderen Bedürfnisse an die gebaute Umwelt von älteren Menschen resultieren wie beschrieben aus körperlichen und teilweise auch geistigen Einschränkungen. Die abnehmende Bewegungsfreiheit wird für die Betroffenen in vielen Lebensbereichen spürbar. Schwindende Kräfte und eingeschränkte Beweglichkeit führen dazu, dass die Wege, die ohne fremde Hilfe zurückgelegt werden können, immer kürzer werden. Auch die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln ist nicht immer einer Alternative, wenn diese nicht barrierefrei gestaltet sind. Sich an einem Bahnhof zu orientieren, kann für einen älteren Menschen, dessen Seh- und Hörvermögen vermindert ist, schwierig werden, wenn er weder die Durchsagen deutlich hören kann noch in der Lage ist, die Anzeigetafeln zu lesen.

Auch im eigenen Zuhause ist das allein zurechtkommen problematisch, wenn beispielsweise die selbstständige Körperpflege in einem nicht barrierefreien Bad durch die eingeschränkte Beweglichkeit nicht mehr möglich ist. Es gilt also auf typische Alterserscheinung wie Orientierungsschwierigkeiten, eingeschränkte Beweglichkeit und verminderte Sinneswahrnehmungen mit einer entsprechenden Bauweise und geeigneten Hilfsmitteln zu reagieren. Umfangreiche Information zu allen Themen rund ums Wohnen im Alter bietet das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend auf dem Serviceportal Zuhause im Alter. Ein Hauptziel ist es, dem Betroffenen das Leben im gewohnten Umfeld so lange es geht zu ermöglichen.

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Ein altengerechtes Wohnumfeld zeichnen folgende Merkmale aus:

  • Der Wohnraum und der Hauszugang sollten barrierefrei sein, damit eine selbstständige Haushaltsführung und Lebensweise im eigenen Zuhause möglich ist
  • Einkaufmöglichkeiten, Ärztehäuser etc. sollten auf kurzem Weg und möglichst ohne fremde Hilfe erreichbar sein, damit die Selbstständigkeit erhalten bleibt
  • Der Wohnraum sollte durch barrierefreie öffentliche Verkehrsmittel gut angebunden sein, damit sich der Aktionsradius des Betroffenen vergrößert
  • Betreuungsangebote für Senioren vor Ort sollten flexibel sein, d. h. von der ambulanten Pflege über die Kurzzeit- und Tagespflege bis hin zu stationären Einrichtungen reichen
  • Ein umfangreiches Angebot an sozialen Aktivitäten und Veranstaltungen sollten vorhanden sein, um dem Betroffenen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen

Demenzgerechte Wohnraumanpassung

Unter den altersbedingten Krankheiten stellt eine Demenzerkrankung Pflegende und Angehörige von Betroffenen vor besonders hohe Anforderungen. Bei mindestens 60 Prozent aller Demenzerkrankungen handelt es sich dabei um die Alzheimer-Demenz, deren Verlauf nicht umkehrbar ist. Der Zustand einer im Alter an Demenz erkrankten Person verschlechtert sich zunehmend, was durch einen Rückgang der kognitiven Leistungsfähigkeit, also des Denkvermögens, gekennzeichnet ist und somit auch die Möglichkeiten aktiv am Alltag teilzunehmen eingrenzt. Erste Anzeichen sind ein vermindertes Kurzzeitgedächtnis, Sprachprobleme und Schwierigkeiten mit gewohnten Handlungen.

Demenzpatienten verlieren ihr Kurzzeitgedächtnis zunehmend © Osterland, stock.adobe.com
Demenzpatienten verlieren ihr Kurzzeitgedächtnis zunehmend © Osterland, stock.adobe.com

Trotzdem ist es möglich, die Betroffenen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihren eigenen vier Wänden wohnen zu lassen, statt sie sofort in einem Pflegeheim unterzubringen. Hier müssen allerdings bei der Gestaltung und Anpassung der Wohnräume viele Dinge berücksichtigt werden. Durch die Vergesslichkeit und die verminderte Orientierungsfähigkeit besteht ansonsten eine erhöhte Gefahr, dass die Betroffenen stürzen oder andere Unfälle verursachen. Oft vergessen sie einfache Dinge wie den Wasserhahn abzudrehen oder den Herd auszuschalten oder verlassen das Haus grundlos und finden alleine nicht wieder zurück. Dennoch ist es vorteilhaft, Menschen, die von Demenz betroffen sind, in ihrem gewohnten Umfeld zu belassen, da dieser Ort ihnen bekannt ist und als Bezugs- und Orientierungspunkt dient. Unter Umständen kann der Verlauf der Krankheit hierdurch sogar verlangsamt werden.

Folgende Tipps helfen, eine Wohnung demenzgerecht umzugestalten:

  • Wiedererkennbare Bilder, Farben und Symbole an Türen und wichtigen Gebrauchsgegenständen erleichtert die Orientierung
  • Bewegungsmelder, Nachtlichter und die Ausleuchtung von dunklen Ecken erhöhen das Sicherheitsgefühl und vermindern die Sturzgefahr
  • Technische Hilfsmittel wie Rauchmelder, Füllstandsmelder für Badewannen und ein Herd mit Abschaltautomatik oder Hitzewache vermindern die Überschwemmungs- und Brandgefahr
  • Das Abdunkeln von Ausgängen wie der Eingangtür z. B. mittels dunklen Vorhängen vermindert die demenztypischen Weglauftendenzen, da viele Demenzpatienten dunkle Flächen scheuen
Tipp:
Angehörige von Demenzpatienten sollten in jedem Fall professionelle und individuelle Hilfe zur Gestaltung einer demenzgerechten Wohnung in Anspruch nehmen, denn die Krankheit verläuft bei jedem Betroffenen unterschiedlich und ist eng mit der Persönlichkeit verknüpft.
Der Begriff „demografischer Wandel“ steht für die Veränderungen der Bevölkerungszusammensetzung in den nächsten Jahrzehnten © Gerhard Seybert, stock.adobe.com
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