Wie komme ich an eine barrierefreie Immobilie?

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Barrierefreie Immobilie: Bauen oder kaufen

Wer barrierefrei in den eigenen vier Wänden leben möchte, kann sich entweder auf die Suche nach einer solchen Wohnung machen, ein bestehendes Gebäude umbauen oder ein barrierefreies Haus komplett nach den eigenen Vorstellungen errichten. Ausgangspunkt auf dem Weg zum Wohnen ohne Barriere ist die Norm zum barrierefreien Bauen. Auf der Immobiliensuche dient sie zur Überprüfung, ob das ausgewählte Wohngebäude und das Wohnumfeld den Anforderungen an ein barrierefreies Zuhause entsprechen. Beim Neu- oder Umbau hingegen ist sie ein unverzichtbarer Leitfaden bei der Planung und Umsetzung. Allerdings ist die Norm nicht das einzige Kriterium. Eine energiesparende Bauweise und eine moderne technische Gebäudeausrüstung zeichnen eine Immobilie ebenfalls als hochwertig aus. Sowohl für die Immobiliensuche mit dem Schwerpunkt Barrierefreiheit als auch für die Umsetzung von barrierefreien Baumaßnahmen gibt es hilfreiche Tipps.

Tipps für die Wohnungssuche nach einer barrierefreien Immobilie

Wer sich auf Wohnungssuche begibt, der wendet sich in der Regel entweder an einen Makler oder durchkämmt die Immobilienanzeigen. Um bei der Suche erfolgreich zu sein, ist es zu Beginn unverzichtbar, seine persönlichen Ziele und Anforderungen konkret zu formulieren. Bei einer barrierefreien Wohnung spielt hierbei eine Rolle, ob ein akuter Bedarf besteht oder man mit der Barrierefreiheit der Immobilie für eine Zeit, in der man möglicherweise von einer körperlichen Einschränkung betroffen ist, vorsorgen will. Im zweiten Fall ist es besonders wichtig, darauf zu achten, dass die Wohnung hinsichtlich der Raumflächen barrierefrei ist, keine Schwellen aufweist und barrierefrei erreichbar ist. Weiterhin sollten barrierefreie Hilfsmittel, etwa Stützgriffe oder ein Treppenlift, problemlos nachrüstbar sein.

Immobilien Anzeige © Eisenhans, fotolia.com
Immobilien Anzeigen durchsuchen © Eisenhans, fotolia.com

Liegt bereits eine körperliche Einschränkung vor, ist die Wohnungssuche umso beschwerlich und die Ausstattung muss relativ exakt den individuellen Anforderungen entsprechen oder schnell umrüstbar sein. Bei der Suche können die örtlichen Wohnberatungsstellen helfen. Auch kommunale Wohnungsbaugesellschaft sind geeignete Ansprechpartner, da sie oft über spezielle Wohnungen verfügen bzw. durch ihre Kenntnisse des regionalen Wohnungsmarktes Anbieter von barrierefreien Wohnungen vermitteln können.

Bei der Suche auf Immobilienbörsen gibt es ebenfalls einige Tücken. Zwar müssen Wohnungen, die in Immobilienanzeigen als barrierefrei ausgewiesen sind, grundsätzlich auch den Anforderungen der Norm zum barrierefreien Bauen entsprechen. Prüfen lässt sich dies aber nur bei einer Besichtigung vor Ort. Im besten Fall hat man bei diesem Termin einen Fachmann für barrierefreies Bauen an der Seite. Auch alternative Wohnformen wie Mehrgenerationenhäuser sollten bei der Suche nicht außer Acht gelassen werden, da diese ebenfalls in der Regel barrierefrei gestaltete Wohneinheiten aufweisen.

Wichtig: Bei der Wohnungssuche nach einer barrierefreien Wohnimmobilie spielt auch ein angepasstes Wohnumfeld eine Rolle. Ob die Einrichtungen der Daseinsvorsorge und der Nahverkehr im Umfeld der Wohnung rollstuhlgerecht sind, darüber liefert die Website wheelmap.org erste Erkenntnisse.
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Tipps zum barrierefreien Umbau von bestehenden Immobilien

Der Erwerb von bestehenden Wohnimmobilien zur Eigennutzung ist in vielen Fällen günstiger, als ein Haus komplett neu zu errichten. Schließlich ist die Bausubstanz vorhanden und aufgrund der vorangegangenen Nutzung erschwinglich. Wer allerdings keine Erfahrung mit der Bewertung von Immobilien hat, sollte das anvisierte Objekt vor dem Kauf und der Sanierung von einem Gutachter prüfen lassen. Dies gilt insbesondere, wenn man ein bestehendes Gebäude barrierefrei umgestalten möchte, denn Altbauten weisen eine Vielzahl an Barrieren auf. Ob deren Beseitigung überhaupt möglich und dabei wirtschaftlich ist, kann nur der Fachmann beurteilen. Ein komplett barrierefreier Umbau ist aufgrund der vorhanden Substanz selten machbar. Es gilt, Prioritäten zu setzen und individuelle Lösungen zu finden. Weiterhin weisen Altbauten aufgrund einer fehlenden Wärmedämmung der Außenwände, des Daches und der Bodenplatten und einer veralteten Haustechnik häufig einen hohen Energieverbrauch auf. Auch dies muss bei der Kalkulation der Umbaukosten bedacht werden.

Komplettsanierung Altbau © By Studio, fotolia.com
Barrierefreier Umbau in großem Umfang © By Studio, fotolia.com

Häufige Barrieren in bestehenden Gebäuden sind:

  • enge Treppenhäuser ohne Sicherheitsmerkmale
  • fehlende oder nicht barrierefreie Aufzugsanlagen
  • schmale Türbreiten, Durchgänge und Flure
  • kleine, enge Bäder mit hochwandigen Duschwannen
  • Türschwellen im Innenbereich und zum Freisitz
  • veraltete Steckdosen und Lichtschalter in schlecht erreichbaren Positionen

Tipps zum Neubau von barrierefreien Immobilien

Sich selbst ein barrierefreies Zuhause zu errichten ist der Idealfall, um an eine barrierefreie Immobilie zu kommen. Hier lassen sich alle Wünsche individuell umsetzen und gleichzeitig kann umfassend Barrierefreiheit geschaffen werden. Einschränkungen existieren nur durch die jeweiligen Baubestimmungen am Ort und die allgemeinen gesetzlichen Rahmenbedingungen beim Bauen. Viele Gestaltungselemente des barrierefreien Bauens lassen sich zudem bei einem Neubau durch eine geschickte Planung ohne optische Beeinträchtigungen integrieren. So ist es möglich durch eine angepasste Bauweise, auf Treppen, Halbgeschosse und Schwellen von vornherein zu verzichten. Türöffnungen können von Beginn an ausreichend breit für den Rollstuhl angelegt werden, Schalter und Steckdosen können auf einer von allen potenziellen Nutzern erreichbaren Höhe montiert werden.

Folgende Wege zum barrierefreien Neubau existieren:

1. Anbieter von barrierefreien Fertighäusern und Bauträger

Gerade in vielen Neubaugebieten ist es üblich, sich das Eigenheim von einem Fertighausanbieter errichten zu lassen. Einige dieser Unternehmen haben sich auch auf den Bau von barrierefreien Häusern spezialisiert. Die Firmen bieten vorgefertigte Haustypen aus ihrem Programm an, bei denen es einen gewissen Gestaltungsspielraum zur Individualisierung gibt. Meist basieren die barrierefreien Gebäude auf dem Prinzip des eingeschossigen Bungalows, da hier durch den Wegfall der oberen Geschossebene keine Treppe als Hindernis existiert.

Grundriss Barrierefrei © Evelyn Wellmann, fotolia.com
Haustyp barrierefreier Bungalow © Evelyn Wellmann, fotolia.com

Fertighäuser gibt es als günstiges Ausbauhaus, bei dem der Innenausbau anteilig von Bauherren übernommen wird oder in schlüsselfertiger Ausführung. Im Vertrag mit dem Bauträger sollte der Bauherr darauf bestehen, dass die Norm zum barrierefreien Bauen und deren Anforderungen im Einzelnen als Ausbaustandard vereinbart werden. Dies ist unbedingt erforderlich, wenn Fördergelder aus den KfW-Programmen zum altersgerechten Umbau in Anspruch genommen werden.

2. Barrierefrei Bauen mit einem Architekten

Wer viel Wert auf eine individuelle Gestaltung nach den eigenen Vorstellungen legt, sollte sein Haus von einem Architekten planen lassen. Je nach Bedarf erstellt der Architekt die Entwürfe, fertigt Bauanträge an, kalkuliert die Baukosten und betreut das Projekt während der Bauphase. Wichtig ist ein intensiver Austausch zwischen Planer und Bauherr. Werden weitere Fachplaner wie ein Vermesser, Statiker oder TGA-Planer benötigt, wird dies auch vom Architekten organisiert. Architekten, die sich auf die barrierefreie Bauweise spezialisiert haben, kann man unter anderem bei den Architektenkammern der einzelnen Bundesländer erfragen.

Architektur Pläne © Franck Boston, fotolia.com
Individuell planen mit einem Architekten © Franck Boston, fotolia.com

3. Individuelle barrierefreie Neubauprojekte in der Bauherrengemeinschaft

Eine Bauherrengemeinschaft ist ein Zusammenschluss von mehreren Bauwilligen mit dem Ziel, ein Gebäude zur Eigennutzung durch alle oder ergänzt durch vermietbare Flächen zu errichten. Finden sich mehrere Bauherren zusammen, die den Schwerpunkt auf die Barrierefreiheit setzen wollen, kann dieses Konzept konsequent im gesamten Wohngebäude umgesetzt werden. Die Wirtschaftlichkeit ergibt sich durch den gemeinsamen Grundstückserwerb, die gemeinsame Beschaffung von Genehmigungen und Bündelung der Planung im Gegensatz zur Errichtung von mehreren Einzelhäusern. Eine hohe Kompromissbereitschaft und Offenheit für neue und andere Ideen ist in jedem Fall erforderlich, da zahlreiche Punkte mit den anderen Bauherren abgestimmt werden müssen.

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