Barrierefreie Wohnräume und Möbel

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Menschen mit Alterserkrankungen oder körperlichen Einschränkungen sind in ihrer Mobilität begrenzt. Entsprechend viel Zeit verbringen die Betroffenen in ihren eigenen vier Wänden. Darum ist es wichtig, in den Innenräumen eine Umgebung zu schaffen, in der sich der Bewohner wohlfühlt und eine Atmosphäre herzustellen, die seine Lebensqualität positiv beeinflusst. Sind Küche und Bad barrierefrei, ist die wichtigste Voraussetzung zum Wohnen ohne Barriere erfüllt. Aber auch an die Gestaltung des Flurs, des Wohnzimmers, des Essbereichs sowie des Schlafraums haben die Betroffenen spezielle Anforderungen.

Platz neben Sitzmöbel zum Umsetzen © Michael Jung, fotolia.com
Platz neben Sitzmöbel zum Umsetzen © Michael Jung, fotolia.com

Die Abmessung der Flure, Wohn- und Schlafräume ergeben sich in einer barrierefreien Wohnung aus den jeweiligen Bewegungsflächen, die zum Rangieren und Wenden mit dem Rollstuhl oder mit Gehhilfen erforderlich sind, und den Stellflächen für die Einrichtung. Beides sollte schon bei der Planung miteinander in Einklang gebracht werden.

Tipp: Ein durchdachtes Wohnkonzept ermöglicht immer mehrere Möblierungsvarianten. Dies bietet jedem Bewohner die Möglichkeit, die Wohnung nach den eigenen Vorstellungen und individuellen Bedürfnissen zu gestalten.

Barrierefreie Wohn- und Aufenthaltsräume weisen folgende Merkmale auf:

  • Türen schwellenlos und in einer lichten Mindestbreite von 90 cm
  • Bedienelemente wie Türgriffe und Lichtschalter auf einer Höhe von 85 cm
  • Bewegungsflächen in jedem Raum, die das Wenden mit Mobilitätshilfen ermöglichen
  • Freiraum vor den Möbeln, der das Anfahren ermöglicht
  • erhöhte Betten und Sitzmöbel, die das Aufrichten erleichtern
  • Stauraummöbel, die den eingeschränkten Greifraum berücksichtigen

Wohnzimmer barrierefreie einrichten

Tagsüber ist das Wohnzimmer in einer Wohnung der zentrale Aufenthaltsraum. Zur typischen Ausstattung gehören eine Polstergarnitur sowie Schrankmöbel, in denen die Unterhaltungselektronik untergebracht ist. Für die Einrichtung eines barrierefreien Wohnzimmers gilt in erster Linie: Weniger ist mehr. Zu viele Möbel schränken den Bewegungsraum nur unnötig ein. Stattdessen muss darauf geachtet werden, dass alle Einrichtungsstücke frei angefahren werden können. Sind die Möbelstücke standfest, kann der Betroffene sie als zusätzliche Unterstützung, beispielsweise beim Aufrichten aus einem Sitzmöbel, nutzen. Noch mehr Hilfestellung beim Aufstehen bieten Sitzmöbel mit Aufstehhilfe oder solche, die von vornherein erhöht ausgeführt sind. Im Idealfall sind die Beleuchtung aber auch die Rollläden per Fernbedienung ansteuerbar ohne, dass das Sitzmöbel verlassen werden muss. Weiterhin gilt: Der Verzicht auf Teppichläufer minimiert die Unfallgefahr. Eine gute Beleuchtung erhöht ebenfalls die Sicherheit.

Folgende Merkmale zeichnen eine barrierefreie Möblierung aus:

  • standfeste und stabile Ausführung aller Einrichtungsstücke
  • Polster und Oberflächen leicht und ohne viel Aufwand zu reinigen
  • abgerundete Kanten, die das Verletzungsrisiko mindern
  • erhöhte Sitzflächen bei Sitzmöbeln oder Sitzmöbel mit Aufstehhilfe
  • Höhenverstellbarkeit bei Schreib- und Esstischen

Barrierefrei nutzbares Schlafzimmer

Das Schlafzimmer kann in einer barrierefreien Wohnung zu einem Hauptaufenthaltsraum werden. Ein sich verschlechternder Gesundheitszustand sowie starke körperliche Einschränkungen können dazu beitragen, dass sich die Betroffenen dauerhaft oder für einen längeren Zeitraum in diesem Raum aufhalten müssen. Umso wichtiger ist es, hier für eine angenehme Atmosphäre und angepasste Ausstattung zu sorgen. Sicherheit und Komfort bietet ein geräumiger Schlafraum, in dem die Einrichtung so aufgestellt ist, dass sich auch Personen mit Mobilitätshilfen uneingeschränkt zwischen den Möbeln bewegen können.

Bett mit Rollstuhl erreichbar © iceteastock, fotolia.com
Bett mit Rollstuhl erreichbar © iceteastock, fotolia.com

Besonders hohe Anforderungen werden von Menschen mit körperlichen Einschränkungen an das Bett gestellt. Grundsätzlich sollte es eine erhöhte Liegefläche aufweisen, da dies das Ein- und Aussteigen erleichtert. Besteht ein hoher Pflegebedarf, ist der Austausch gegen ein spezielles Pflegebett, bei dem sich die Liegefläche über einen elektrischen Antrieb in eine Sitzposition bringen lässt und die Betthöhe insgesamt verstellbar ist, sinnvoll. Im Idealfall ist das Bett so aufgestellt, dass es von beiden Seiten zugänglich ist. Dies erleichtert die Arbeit für das Pflegepersonal. Ein rollbarer Nachttisch ist eine gute Ergänzung, da sich die Position an die Bettstellung anpassen lässt.

Ein barrierefreies Schlafzimmer zeichnen folgende Ausstattungsmerkmale aus:

  • mindestens eine Bewegungsfläche von 120 cm x 120 bzw. 150 cm x 150 cm für Rollstuhlfahrer zum Wenden und Rangieren im Raum
  • Bewegungsflächen entlang der Betteinstiegsseiten
  • Bewegungsflächen vor dem Schlafzimmerschrank wenigstens 90 cm breit, für Rollstuhlfahrer 150 cm
  • ein Kleiderschrank mit aus dem Rollstuhl heraus erreichbaren Fächern oder einem eingebauten Liftsystem
  • ein hohes oder höhenverstellbares Bett, das den Ein- und Ausstieg erleichtert
  • ein vom Bett aus erreichbarer Lichtschalter
Hinweis: Viele herkömmliche Möbel lassen sich barrierefrei anpassen und müssen nicht komplett ausgetauscht wird. Je nach Pflegestufe oder Grad der Behinderung werden solche Hilfsmittel teilweise von den Kassen bezuschusst.
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