Optimale Grundrissgestaltung für Wohnkomfort und Funktionalität
Welchen Komfort eine Wohnung bietet und wie sie genutzt werden kann, wird in erster Linie von der Organisation des Grundrisses bestimmt. Ein idealer Wohnungsgrundriss muss einerseits funktional geprägt sein und andererseits eine hohe Aufenthaltsqualität besitzen. Beides wird beeinflusst durch die Größe der Räume bzw. ihre Lage zueinander sowie die Versorgung der einzelnen Zimmer mit Frischluft und Tageslicht. Mehr und mehr gewinnt heute auch die Anpassbarkeit des Grundrisses an die individuellen Bedürfnisse des Bewohners an Bedeutung.
Hausbau-Kataloge:
Bungalows, barrierearme und barrierefreie Häuser entdecken!
Die Realität auf dem Wohnungsmarkt sieht allerdings anders aus. Wer nur über ein geringes Budget zum Kaufen oder Mieten einer Wohnimmobilie verfügt, muss sich oft mit Kompromisslösungen zufriedengeben. Wohnungsbauunternehmen und Immobilieninvestoren setzen immer noch auf traditionelle Bauweisen und Wohnungsgrundrisse, die durch ihre konventionelle und standardisierte Bauart meist kostengünstiger sind, längst aber nicht mehr den heutigen Ansprüchen ans Wohnen gerecht werden. Gerade, wer auf der Suche nach speziellen Lösungen, wie etwa einem barrierefreien Grundriss ist, muss sich in vielen Fällen auf eine langwierige Suche oder einen aufwendigen Umbau einstellen. Zudem steigt die Nachfrage nach barrierefreiem Wohnraum kontinuierlich.
Auch frei stehende Einfamilienhäuser gibt es mittlerweile für kleinere und mittlere Haushaltsgrößen. Sogenannte Single-, Mini- oder Kleinhäuser sind im Hinblick auf die Raumanzahl und Größe für ein bis zwei Personen konzipiert und teilweise auch in barrierefreier Ausführung erhältlich.
Grundrisslösungen für barrierefreien Wohnraum
Für barrierefreie Wohnungen ist nicht nur die Wohnungsgröße entscheidend, sondern auch der Zuschnitt der Räumlichkeiten. Im Wohnungsbau lassen sich grundsätzlich zwei Grundrisslösungen unterscheiden:
- Beim geschlossenen Grundriss sind alle Räume allseitig von Wänden umschlossen und werden als separate Einheiten genutzt.
- Beim offenen Grundriss gehen die Räume ohne Trennung ineinander über.
Wohnungen mit abgeschlossenen Räumen bieten vor allem den Vorteil, dass sich Gerüche und Geräusche aus anderen Räumen fernhalten lassen. Es herrscht innerhalb des Hauses oder der Wohnung mehr Privatsphäre. Offene Raumkonzepte, bei denen eine Zonierung der Räume durch variable Trennwände, aufgestellte Möbel oder einen Materialwechsel stattfindet, überzeugen vor allem dank des großzügigen Raumgefühls und ihrer flexiblen Nutzbarkeit.
Beide Grundrisslösungen bieten auch im Hinblick auf die barrierefreie Bauweise Vor- und Nachteile. Während ein Grundriss mit vielen Einzelzimmern ein Höchstmaß an Struktur und viele Rückzugsmöglichkeiten bietet, lassen sich bei einem offenen Grundriss bei Bedarf viele Quadratmeter einsparen. Nicht nur die benötigten Konstruktionsflächen für die Wände sind geringer. Die Bewegungsflächen, die in einer barrierefreien Wohnung zum Wenden und Rangieren mit dem Rollstuhl oder mit Gehhilfen in jedem Raum notwendig sind, lassen sich durch den Zusammenschluss mehrerer Raumfunktionen zu einer Raumzone in ihrer Anzahl reduzieren.
Der Idealtypus einer barrierefreien Grundrissplanung ist allerdings eine Mischung aus beiden Grundrisstypen, bei dem sowohl Rückzugsmöglichkeit existieren als auch kombinierte Wohnzonen, die Flexibilität in der Nutzung und Möblierung bieten und den Bedarf an Bewegungsflächen optimieren.
Tipps für die Umsetzung in der Praxis
Vor allem im Hinblick auf die Kosten für Wohnraum – ob Baukosten, Kaufpreise oder Miete – spielt die optimale Flächenausnutzung, also welcher Anteil der Grundfläche einer Wohnung sich tatsächlich effizient nutzen lässt, bei der Grundrissplanung eine entscheidende Rolle. Immer ist es dabei empfehlenswert, den Wohnungsgrundriss so nutzungsoffen wie möglich zu gestalten, um ihn an unterschiedliche Bedürfnisse anpassen zu können. Dies sichert Immobilienkäufern und Vermietern einen langfristigen Werterhalt der Immobilie und dem Bewohner eine dauerhafte Nutzbarkeit unabhängig von den eigenen Lebensumständen. Sowohl der Aspekt der optimalen Flächenausnutzung als auch der nutzungsneutralen Gestaltung lassen sich mit der barrierefreien Bauweise kombinieren.
Folgende Tipps helfen bei einer barrierefreien und gleichzeitig zukunftsorientierten Planung:
Flexible Konstruktion:
Das Tragsystem sollte möglichst unabhängig vom Grundriss funktionieren. Statt über tragende Innenwände können die Lasten beispielsweise über Stützen und tragende Außenwände abgetragen werden.
Nutzungsneutrale Räume:
Wohnungen, in denen – bis auf die Funktionseinheiten Küche und Bad – die Räume je nach Bedarf genutzt werden können, sind zeitlos und an die Bedürfnisse des Bewohners anpassbar. Dies kann durch Räume in gleicher Größe oder frei einteilbare Wohnzonen erreicht werden.
Offene Grundrisse:
Offen gehaltene Grundrisslösungen sind nicht nur modern, sondern bieten die Möglichkeit, die Wohnungen nach den eigenen Bedürfnissen einzuteilen. Statt durch massive Wände wird eine Trennung der Funktionen durch Raum teilende Möbel oder schnell errichtete Wände aus Trockenbau vorgenommen. Durch die Auflösung der festen Raumstrukturen können sich die in einer barrierefreien Wohnung notwendige Bewegungsflächen überlagern und lassen sich so reduzieren. Zudem machen offene Grundrisslösungen Flure überflüssig und zu enge Durchgänge entstehen erst gar nicht, wenn keine Wände existieren.
Barrierefreie Kernzone und veränderbare Wohnungsgrößen:
Zukunftsorientiert sind barrierefreie Wohnanlagen, in denen sich die Wohnungsgrößen an jede Veränderung im Leben anpassen lassen. Jede Wohnung verfügt in diesem Fall über eine barrierefreie Kernzone aus Küche, Bad und Schlafraum. Zwischen den einzelnen Wohneinheiten wiederum liegen Räume, die sich je nach Bedarf dazuschalten oder von der Wohnung abtrennen lassen.
Bauseitige Vorbereitung auf barrierefreie Umgestaltung:
Vorteile im Hinblick auf eine zukunftsfähige Bauweise bieten Lösungen für unterschiedliche Lebenssituationen und Bedürfnisse. Türdurchbrüche, mit denen sich Wohnungen später umstrukturieren lassen, können schon bei der Errichtung eines Wohngebäudes angelegt werden. Gleiches gilt für die verstärkte Ausführung von Wänden, überall dort, wo im Falle einer eintretenden Behinderung Halte- und Stützgriffe notwendig sind.
Vorausschauend planen
Barrierefreiheit: Vorausschauend planen und bauen Egal, ob beim Kauf oder beim Bau der eigenen vier Wände, die Entscheidungen, die man… weiterlesen