Umbau zum barrierefreien Bad: Profibetrieb oder Eigenleistung?
Wer beim Umbau des Badezimmers selbst Hand anlegt, spart auf den ersten Blick deutlich Kosten, vorwiegend Personalkosten, die der Fachbetrieb verrechnen würde. Allerdings hat diese Sparmaßnahme auch Nachteile, zum Beispiel wenn es um die Gewährleistung geht, aber auch im Hinblick auf die fachgerechte Ausführung. Deshalb sollte diese Entscheidung wohlüberlegt sein.
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Vor- und Nachteile von Eigenleistungen beim Badumbau
Theoretisch ist das Einsparpotenzial beim Badumbau mit Barrierefreiheit beträchtlich: Etwa 60 % der Gesamtkosten entfallen auf den Arbeitslohn, 40 % machen die Materialkosten aus. Wenn Sie also Ihr Badezimmer in Eigenleistung barrierefrei umbauen, kostet es Sie weniger als die Hälfte im Vergleich zum Fachbetrieb. Real wird die Rechnung etwas ungünstiger ausfallen, da Elektro- und Sanitäranschlussarbeiten meist doch vom Fachbetrieb durchgeführt werden, um die fachliche Richtigkeit zu sichern und die Gewährleistung im Bereich der Installationsarbeiten nicht zu verlieren.
Wer entsorgt das alte Bad?
Auch wenn es um die Entsorgung des alten Badezimmers geht, gilt es zu überlegen: Zwar besteht hier bei geschätzten Entsorgungskosten ab 350 Euro pro Quadratmeter ein großes Sparpotenzial, allerdings sind dies Arbeiten auch sehr aufwendig, vor allem die eigentliche Entsorgung des Materials per Container erfordert Körperkraft, Zeit und Fachwissen. Sinn macht es hier eventuell, den Abriss selbst durchzuführen und für die Entsorgung ein Unternehmen zu beauftragen.
Folgeschäden durch mangelnde Fachkenntnis
Wenn Sie Ihr Badezimmer in Eigenleistung umbauen, haben Sie sowohl zeitlich als auch gestalterisch die freie Wahl. Sie können alle Arbeiten ganz nach Ihren Vorstellungen ausführen. Allerdings stoßen viele Heimwerker gerade hier an Ihre Grenzen, da die Erfahrung und die Fachkompetenz fehlen. Dadurch dauert die gesamte Baumaßnahme deutlich länger und es können sich fachliche Fehler einschleichen, die sich erst später bemerkbar machen, zum Beispiel durch Undichtigkeiten, Wasserschäden oder Probleme bei der Benutzbarkeit der Sanitärobjekte.
Vorsicht Gewährleistung!
Der größte Nachteil ist auf jeden Fall die fehlende Gewährleistung. Führt ein Fachbetrieb die Arbeiten aus, besteht für fünf Jahre eine Gewährleistungspflicht, das heißt Schäden, die in dieser Zeit nachweislich durch die Baufirma verursacht werden, müssen auf deren Kosten beseitigt werden. Beim Eigenumbau entfällt dieser Vorteil komplett, bzw. gilt nur für die installierten Sanitärobjekte – und auch das nur, wenn Sie eine fachgerechte Montage nachweisen können.
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Wann macht der Badumbau in Eigenleistung wirklich Sinn
Der Umbau zum barrierefreien Badezimmer macht dann Sinn, wenn Sie handwerklich ausgebildet sind oder zumindest über eine gewisse Erfahrung und über das nötige Werkzeug verfügen. Kommt dann noch hinzu, dass nicht komplett umgebaut werden muss, sondern nur einige Nachrüstungen erforderlich sind, können Sie die Maßnahmen häufig tatsächlich selbst vornehmen. Trotzdem gibt es Verschiedenes zu beachten, zum Beispiel was die Tragfähigkeit der Wände für die Montage von Haltegriffen angeht.
Auf keinen Fall sollten Sie sich selbst daran wagen, Sanitär- und Wasser- oder Stromanschlüsse zu verlegen oder zu versetzen. Kommt es hier zu Fehlern aus Unwissenheit und zu späteren Schäden, gibt es keinerlei Gewährleistung, häufig zahlen auch die Versicherungen in so einem Fall nicht und Sie bleiben auf den Kosten – die beträchtlich sein können – sitzen.
Förderung bei Eigenumbau
Der Umbau zum barrierefreien Bad ist auf verschiedene Arten förderfähig, so zum Beispiel durch die Pflegekasse, die ab Pflegegrad 1 die Baumaßnahmen mit maximal 4.000 Euro bezuschusst. Dabei ist es unerheblich, ob die Leistungen durch einen Fachbetrieb oder als Eigenleistung durchgeführt wurde. Für die Pflegekasse zählt nur das Ergebnis, ein barrierefrei nutzbares Badezimmer, dass den Bedürfnissen der körperlich eingeschränkten Nutzer entspricht.
Bei staatlichen Förderungen durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) muss genau geklärt werden, ob und in welchem Ausmaß Eigenleistungen beim Umbau des Badezimmers erlaubt und förderfähig sind. Immer möglich ist, dass Sie dem Fachbetrieb zur Hand gehen und Endleistungen wie Farbanstriche oder das Verfugen der Fliesen übernehmen.
Eine indirekte Förderung ist in Form einer Steuerentlastung möglich. So kann der Badumbau in einigen Fällen als außergewöhnliche Belastung von der Steuer abgesetzt werden. Ob das in Ihrem Fall möglich ist, weiß Ihr Steuerberater oder auch der Lohnsteuerhilfeverein. Informieren Sie sich rechtzeitig über Ihre Möglichkeiten!
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