Materialkonzepte im barrierefreien Bad
Die Materialien im barrierefreien Badezimmer sollten so gewählt werden, dass Sicherheit, Komfort und Orientierung gleichermaßen erfüllt werden können. Generell gelten auch im Bad die Grundsätze barrierefreier Gestaltungskonzepte.
Badezimmer umbauen:
Barrierearme und barrierefreie Badezimmer planen!
Materialkonzepte im barrierefreien Bad
Wenn es um Wand- und Bodenbeläge oder um Oberflächen von Einrichtungs- und Sanitärobjekten geht, gelten hier ähnliche und im Detail doch unterschiedliche Gesichtspunkte wie im klassischen Badezimmer auch:
- Die Haptik muss stimmen, Oberflächen sollten sich idealerweise warm und insgesamt angenehm anfühlen.
- Alle Oberflächen müssen pflegeleicht und hygienisch zu reinigen sein.
- Wichtige Anforderungen an Bodenbeläge sind Fußwärme, Rollstuhleignung und Rutschhemmung.
- Materialien sollten keine Gift- und Schadstoffe enthalten, bzw. ausgasen.
In einigen Bereichen müssen Kompromisse geschlossen werden. So fühlt sich Sanitärkeramik nicht warm an, dafür lassen sich die Oberflächen leicht reinigen. Ein Fliesenboden ohne Fußbodenheizung ist ebenfalls eher kalt, dafür ist auch hier die hygienische Reinigung sowie die Wasserundurchlässigkeit leicht gegeben.
Badezimmermöblierung
Die Möblierung im barrierefreien Bad muss konstruktiv und funktional auf die Anforderungen der Benutzer abgestimmt sein. Als Materialien kommen Holz, aber auch beschichtete Werkstoffe zum Einsatz. In jedem Falle wichtig: Die Oberflächen müssen leicht zu reinigen, hygienisch und feuchtebeständig sein. Farbkontraste zu Wand und Boden sehen nicht nur gut aus, sondern erleichtern auch die Orientierung. So ist ein farbiger Badezimmerschrank vor hellen Fliesen in jeder Hinsicht ein Blickfang und ein wichtiges Element zur Zonierung.
Auf Hochglanzoberflächen sollte verzichtet werden. Einerseits aufgrund der möglichen Blendung, aber auch, weil auf diesen Flächen jeder Fingerabdruck auffällt.
Sanitärobjekte – glatt und hygienisch
Moderne Sanitärobjekte bestehen heute vorwiegend aus Acryl oder Keramik. Beide Materialien erfüllen auch die Anforderungen an die Nutzungseigenschaften im barrierefreien Bad. So ist Sanitäracryl weitgehend schlag- und stoßunempfindlich, wenn auch nicht kratzfest. Das geringe Gewicht, die porenlose und rutschfeste Oberfläche sowie die hohe Chemikalienbeständigkeit sind weitere Vorzüge von Acrylprodukten.
Sanitärkeramik besteht aus Kalkstein und Quarzsand, durch Beschichtungen und Oberflächenversiegelungen ist das Material pflegeleicht, schmutzabweisend und widerstandsfähig. Sanitärobjekte aus Keramik sind in vielen Farben und unterschiedlichen Weißtönen erhältlich.
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Der Fußboden – Anforderungen und geeignete Beläge
Der ideale Bodenbelag im barrierefreien Bad sind Fliesen. Wichtig ist, dass die Fliesen eine gute Rutschhemmung besitzen, die DIN 18040-2 verlangt eine Trittsicherheit von R9 oder höher, in der bodengleichen Dusche sollte der Bodenbelag mindestens einen Wert von R11 erreichen. Je höher der R-Wert, umso besser ist zwar die Rutschhemmung, aber umso höher auch der Reinigungsaufwand. Eine natürliche Rutschhemmung – wie sie zum Beispiel in der bodengleichen Dusche besonders wichtig ist, lässt sich durch kleine Fliesen mit hohem Fugenanteil erreichen, wie es bei Mosaikfliesen der Fall ist.
Alternativ eignen sich auch PVC-Beläge oder sogar ein Holzboden, wichtig ist immer, dass die Beläge fest verlegt sind und es bei Drehungen des Rollstuhls nicht zu Falten oder Verwerfungen kommt. Werden elastische Beläge verlegt, sollten diese als „rollstuhlgeeignet“ deklariert sein.
Die Vorschriften aus der DIN gelten für öffentliche Gebäude oder den sozialen Wohnungsbau. Für private Wohnungen oder Eigenheime dienen sie lediglich als Empfehlungen bzw. Anhaltspunkte.
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Fliesen und andere Wandbeläge
Klassisch sind die Wände im Badezimmer zumindest teilweise gefliest. An Wandfliesen werden keine Anforderungen an die Rutschfestigkeit gestellt, allerdings sollte bei der Auswahl auf Hochglanzfliesen verzichtet werden, um Blendeffekte zu vermeiden. Diese können vor allem für sehbehinderte Menschen die Orientierung erschweren und zu Irritationen und Stürzen kommen.
Die Wandbeschichtung kann gleichzeitig zur Zonierung und Orientierung im Bad dienen. Durch farbliche oder Oberflächenkontraste finden Menschen mit eingeschränkter Sehfähigkeit sich leichter zurecht.
Materialien als Teil der barrierefreien Badplanung
Bei der Planung eines barrierefreien Badezimmers sollten die Materialien nicht vernachlässigt werden. Für ein langfristig befriedigendes Ergebnis und Langlebigkeit ist es sinnvoll, hier auf hochwertige Produkte sowie ein saubere und sorgfältige Verlegung zu achten. Durch die große Auswahl an Materialien lässt sich das neue Badezimmer mit den passenden Oberflächen nicht nur funktional, sondern auch gestalterisch optimieren.
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