Das barrierefreie Bad: Kosten für Neubau und Umbau
Wie bei allen Baumaßnahmen lautet die Antwort auf die Kostenfrage für ein barrierefreies Bad: Es kommt darauf an. Größe, Ausstattungsstandard und bauliche Gegebenheiten spielen eine Rolle dabei, wie teuer das barrierefreie Badezimmer am Ende wird.
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Vorüberlegungen für das barrierefreie Bad
Um überhaupt eine Kostenermittlung erstellen zu können, müssen die grundsätzlichen Anforderungen und Wünsche für das neue Bad vorab geklärt sein. Sinnvoll ist deshalb die Beantwortung folgender Fragen:
- Für welche Personen, bzw. welche körperlichen Einschränkungen soll das Bad ausgestattet werden, bzw. welcher Grad der Barrierefreiheit ist erforderlich (behindertengerecht, rollstuhlgerecht)?
- Wie viele Personen sollen das Bad nutzen und welche Bedürfnisse sind zu berücksichtigen?
- Ist eine Unterstützung der Nutzer durch Pflegekräfte zur Unterstützung erforderlich, bzw. geplant?
- Welche Raumgröße ist geplant/ vorhanden oder ist eine Flächenvergrößerung erforderlich (beim Badumbau)?
- Welche Ausstattung ist erforderlich, bzw. gewünscht?
- Ist der Einbau von Assistenzsystemen geplant?
- Ist eine Komplettsanierung, bzw. ein Neueinbau geplant oder reichen Einzelleistungen für die Herstellung der Barrierefreiheit im Bad aus?
Wenn diese Fragen geklärt sind, kann ein Fachbetrieb ein individuelles Angebot für das neue barrierefreie Badezimmer oder den Badumbau erstellen. Grobe Anhaltspunkte zu den auf Sie zukommenden Kosten finden Sie am Ende des Artikels.
Schon jetzt für die Zukunft planen: Barrierefreies Badezimmer im Neubau
Wer gerade sein neues Eigenheim plant, sollte bereits jetzt alle Maßnahmen für eine spätere Barrierefreiheit nutzen. In diesem Fall halten sich die Mehrkosten in Grenzen, da ohnehin die Kosten für Sanitäranschlüsse, Fliesenverlegearbeiten und Sanitärobjekte anfallen. So macht es Sinn, die Wände bereits jetzt so tragfähig zu gestalten, dass später Halte- und Stützgriffe angebaut werden können oder eine bodengleiche Dusche einzubauen. Auch die Größe des Badezimmers sollte so gewählt werden, dass die für die Barrierefreiheit erforderlichen Bewegungsflächen vorhanden sind.
Später wird dann lediglich noch der Austausch einzelner Sanitärobjekte, wie zum Beispiel des Waschtisches gegen ein unterfahrbares Modell oder der Einbau von Hilfs- und Assistenzsystemen erforderlich. Ganz grob liegen die Mehrkosten für die Barrierefreiheit je nach Ausstattungsstandard bei 500 bis 1.000 Euro pro Quadratmeter.
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Nachrüstung oder Komplettumbau?
Soll ein vorhandenes Badezimmer barrierefrei umgebaut werden, kommt es darauf an, ob einzelne Sanitärobjekte ausgetauscht und Hilfsmittel nachgerüstet werden oder ob ein Komplettumbau, gegebenenfalls mit einer Flächenvergrößerung erforderlich ist. Auf jeden Fall wichtig: Lassen Sie sich Angebote von mehreren, mindestens drei, Fachbetrieben machen, um den wirtschaftlichsten und für Sie günstigsten Preis für den Badumbau zu erhalten. Aus Gründen von Umweltschutz, Nachhaltigkeit und schneller Umsetzung empfiehlt es sich, Fachbetriebe aus der näheren Umgebung zu wählen.
Anhaltspunkte für den Umbau: Preise für Komplettsanierung und Einzelleistungen
Die genannten Preisbeispiele geben wie immer nur sehr grobe Anhaltspunkte zu den tatsächlichen Kosten für den Umbau des Bades zur barrierefreien Wellness-Oase für alle Nutzer. Planen Sie eine Komplettsanierung des Badezimmers, dann können Sie mit Kosten ab 3.000 Euro pro Quadratmeter für ein Bad mit 6 m² Fläche rechnen. Hierbei gilt: Je größer das Badezimmer, umso günstiger werden die Kosten pro Quadratmeter, je hochwertiger die Ausstattung, umso teurer. Für Einzelleistungen, bzw. einzelne Sanitärobjekte erwarten Sie beispielsweise folgende Kosten:
- Barrierefreie, bodengleiche Dusche inklusive Fliesenverlegung je nach Schwierigkeitsgrad ab 5.000 Euro.
- Umbau der Badewanne zur Dusche ab 2.500 Euro
- Einbau eines barrierefreien, höhenverstellbaren WCs ab 2.500 Euro
- Barrierefreies (unterfahrbares Waschbecken) ohne Montage ab 250 Euro
- Badewannen-Hebelift ab 350 bis 1.000 Euro
- Badewannenkissen ab 1.000 Euro
- Sitzbadewanne ohne Einbau ab 1.000 bis 3.000 Euro
Neben den speziellen Sanitärobjekten kommen noch weitere Kostenfaktoren für den Umbau hinzu. Dazu gehören die Verlegung oder Umverlegung von Sanitäranschlüssen und -leitungen, Vorwandinstallationen, Wandverstärkungen für Halte- und Stützgriffe, Verbreiterung oder Verlegung der Türöffnung, Einbau einer Fußbodenheizung, zusätzliche Bedienelemente oder die klassischen Badezimmergewerke für Elektro-, Fliesen-, Heizungs- und Malerarbeiten.
Günstig wird der Umbau dann, wenn Größe und Grundausstattung des Badezimmers bereits passen. Sind lediglich kleinere Hilfsmittel wie ein Duschsitz und zusätzliche Haltegriffe erforderlich oder muss nur der Waschtisch ausgetauscht werden, kann ein barrierefreier Umbau mit einem niedrigen bis mittleren vierstelligen Budget realisiert werden.
TIPP
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Nicht vergessen: Zuschüsse beantragen!
Wer sein Badezimmer barrierefrei umbauen möchte, steht mit den Kosten nicht alleine da. Ist ein Pflegegrad vorhanden, beteiligt sich die Pflegekasse mit einem Zuschuss bis 4.000 Euro pro Person an den Ausgaben. Eine weitere Möglichkeit ist die Beantragung einer Förderung bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau mit dem Programm Barrierereduzierung – Investitionszuschuss (Programm 455-B) oder altersgerecht umbauen – Kredit (Programm 159). Die aktuellen Förderbedingungen entnehmen Sie der Webseite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
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